Der Gedanke Haus als Stadt, Stadt als Haus hat mich dazu animiert meine eigene Stadt im Haus zu erschaffen und diese mit den Menschen zu teilen, die Überschrift UTOPIA ist ein sehr weitgefächerter Begriff aber im Grunde wird das Wort UTOPIA immer dort gebraucht, wo eine ideale Welt in möglichst radikaler Differenz zur Wirklichkeit beschrieben wird. Utopien sind Gedankenexperimente und positive Gegenentwürfe und so sehe ich auch diesen Entwurf, ein positives Gedankenexperiment, eine ideale Welt aber möglichst radikal.
Die Entstehung von Form und Struktur war relativ simpel, ich sah Lücken und füllte sie, die äußeren Parkflächen wurden umgenutzt zu dem sogenannten Non-Stopp-Workshop. Wenn man etwas näher an das Gebäude ran zoomt, wird, klar dass wir es hier mit einem Raster zu tun haben, aber wie ist dieses Dachraster entstanden? Ich habe das ursprüngliche 5 mal 5 Raster der Tiefgarage für das Erdgeschoss verwendet da die Anbauten eher gesagt meine Dächer von Stützen mit Kragarmen gestützt werden und diese Last wird von der Tiefgarage in die Fundamente abgeleitet. Die Lücken zwischen den Bauteilen des Finanzamtes wurden mit einer 7 Meter hohen Pfosten-Riegel-Fassade geschlossen, welche an die Dachkonstruktion anschließt. Die Honigwaben artige Dachstruktur ist aus diagonalen Linien entstanden welche ich über das 5 mal 5 Raster gezogen und dann hoch projiziert habe.
Es beruht alles auf dem Raster, alles, was auf den neuen Nutzungsflächen passiert, wie z.B. die verschiebbaren Regale und Werkbänke, welche auf Schienen liegen, die das Raster bilden, und sogar die kleinen multifunktionalen Landschaften und Hügel die Working und Relaxing in der neuen Halle vereinen und ein Stück Natur der Stadt ins Haus bringen.
Der Schnitt zeigt das im EG die kompletten Fensterfronten aller Bauteile rausgenommen wurden außer zur Kruppstraße hin. Dieser einzige Eingriff am Finanzamt ermöglicht alle Bauteile mit den Neubauten zu verbinden und den Non-Stopp-Workshop zu kreieren, d.h. es ist möglich überall im EG nach überall ohne Hindernis zu erschließen, was eine komplette Symbiose zwischen den verschiedenen Anlaufstellen der Werkstätten schafft wie z.B. Material Transport von der Metallwerkstatt zur Holzwerkstatt. Gleichzeitig vereint dieses Konzept aber auch alle Nutzungen in den Neubauten, wo alle Menschen aufeinandertreffen, gemeinsam arbeiten, ausstellen, präsentieren also eine kreative Symbiose schaffen.
Der nächste Vorteil des Non-Stopp-Workshop ist das alle Nutzungen im EG stattfinden und die oberen 6 Geschosse weiterhin dem Finanzamt erhalten bleiben. Insgesamt kommen wir auf eine Gesamtnutzfläche von 7400qm für die Werkkunststadt. Die Stützen in der Tiefgarage werden miteinbezogen und auch das Raster, der Tiefkeller dient weiterhin als Lager, um die Beziehung mit der Tiefgarage zu stärken wurden ca. 200qm benutzt um Dunkelräume, d.h. also z.B. Fotolabore etc. zu schaffen. Dieser weitere Eingriff wurde vorsichtig auf 3 von 4 Neubauflächen verteilt, dafür wurde ein kleiner Bereich der Wabendachform durch den Boden gestanzt und eine Erschließung in die Tiefgarage ermöglicht. Durch diese Treppen sind dann die Labore zu finden. Die Wabenform wurde gezielt benutzt, um den Unterzügen der Tiefgarage zu entgehen, um gezielt Treppen zu platzieren. Belüftet und gleichzeitig sichtbar werden diese Labore durch begehbare Oberlichter.
Bachelor of Arts
Architektur